Der Wirkmechanismus von Nerivio
Das menschliche Gehirn besitzt die Fähigkeit, Schmerzen über einen körpereigenen Schmerzhemmungs-Mechanismus, genannt „Conditioned Pain Modulation“ (CPM), zu modulieren. Wird dieser Mechanismus (CPM) aktiviert, setzt der Körper Neurotransmitter frei, die Schmerzen reduzieren oder sogar vollständig eliminieren können. Studien zeigen, dass bei Migränepatienten die CPM-Antwort oft eingeschränkt ist, was bedeutet, dass der Mechanismus nicht wie erwartet aktiviert wird. (Quelle).
Während der Behandlung mit Nerivio werden Nerven im Oberarm durch die „Remote Electrical Neuromodulation“ (REN) stimuliert. Diese Nerven leiten Signale an das Gehirn weiter, um den körpereigenen Schmerzhemmungs-Mechanismus, CPM zu aktivieren. Ist CPM einmal aktiviert, führt es auf natürliche Weise zur Migräneschmerz-Reduktion oder zur kompletten Schmerzfreiheit – ganz ohne Medikamente.
Nerivio stimuliert Nervenfasern im Oberarm.
Durch die Stimulation der Nervenfasern werden Signale an die Schmerzregulationszentren im Hirnstamm gesendet.
Der Hirnstamm aktiviert CPM, das wiederum die absteigenden schmerzhemmenden Bahnen stimuliert.
Über die absteigenden Hemmsignale werden im trigeminozervikalen Komplex Serotonin und Noradrenalin freigesetzt.
Durch die Aktivierung des köpereigenen Schmerzhemmungs-Mechanismus wirkt Nerivio umfassend auf den Schmerz ein.
Was unterscheidet Nerivio von einem TENS-Gerät?
Nerivio verwendet die Remote Electrical Neuromodulation (REN). Ein neuartiger Wirkmechanismus, der sich deutlich von Transkutaner Elektrischer Nervenstimulation (TENS) unterscheidet.
Nerivio behandelt Migräne, indem es Signale von einer entfernten Stelle (dem Oberarm) an das Schmerzregulationszentrum im Gehirn sendet. Es wurde speziell zur Migränebehandlung entwickelt.
TENS-Geräte dagegen wirken direkt an der Schmerzstelle, an der sie angebracht werden. Sie können für eine breit einsetzbare Schmerzbehandlung direkt an verschiedenen Körperteilen eingesetzt werden.
Entwickelt der Körper eine Toleranz gegenüber Nerivio?
Es wurden keine Fälle von Toleranzentwicklung gegenüber Nerivio festgestellt. Manche Patienten könnten während der Behandlung feststellen, dass die Intensität der Stimulation nachlässt. In solchen Fällen sollte die Intensität schrittweise erhöht werden, bis sie sich wieder intensiv, aber nicht schmerzhaft, anfühlt. Eine Studie hat gezeigt, dass Patienten, die Nerivio ein Jahr lang regelmäßig nutzten, durchgehend von einer zuverlässigen Wirksamkeit profitierten. Dies macht Nerivio zu einer sehr effektiven, nicht-medikamentösen Therapieoption für das langfristige Management von Migräne (Synowiec et al., Advances in Therapy, 2023).